Digitalisierung und Breitbandversorgung im Mittelstand: zu Besuch bei Wiha mit Bundestagsabgeordnetem Thorsten Frei, Felix Stiegeler & Schonachs Bürgermeister Jörg Frey
Was bereits vor Corona ein großes Thema war, bekam während der Pandemie einen regelrechten Schub: Die Digitalisierung und die Notwendigkeit von schnellem Internet. Welche Tragweite eine stabile und vor allem schnelle Netzwerk- und Internetverbindung für mittelständische Unternehmen haben kann, weiß Wilhelm Hahn nur zu gut. Weltweit 15 Wiha Standorte hängen am Schonacher Netz – gäbe es hier Ausfälle oder instabile Verbindungen wären die Folgen wortwörtlich weitreichend. Der geschäftsführende Gesellschafter des Handwerkzeugherstellers nahm daher gerne die Gelegenheit wahr, sich am „Runden Tisch“ in Schonach über die Chancen, Risiken und Herausforderungen einer modernen digitalen Infrastruktur auszutauschen. Dazu hieß er im Juli sowohl den Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei, Schonachs Bürgermeister Jörg Frey und Felix Stiegeler, Geschäftsführer von Stiegeler, in den Wiha Geschäftsräumen willkommen.
Umfangreiche Anbindung dank Glasfaser und Standortvernetzung
Stiegeler wurde als offizieller Netzbetreiber von Wiha tätig, nachdem der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar an den drei Wiha Standorten im Landkreis Glasfaser-Hausanschlüsse errichtet hatte. „Die Zusammenarbeit mit Wiha war von Anfang an konstruktiv und sehr spannend. Gemeinsam haben wir eine umfängliche Lösung für die optimale Anbindung und Vernetzung aller Standorte gefunden“, so Geschäftsführer Felix Stiegeler. So verfügen die Niederlassungen in St. Georgen und in Mönchweiler sowie die Zentrale in Schonach jeweils über eine Internetanbindung mit synchronen Bandbreiten. Über eine Standortvernetzung sind St. Georgen und Mönchweiler jeweils mit Schonach verbunden und auch die internationalen Standorte wie z. B. Polen sind mit dem Hauptsitz über VPN verbunden. Das persönliche Engagement von Felix Stiegeler sei außergewöhnlich, wie Hahn betont. Erst zuletzt fiel aufgrund von lokalen Baggerarbeiten vollständig die Netzwerkverbindung aus – was für Wiha digitaler Stillstand nicht nur in Schonach, sondern auf der ganzen Welt bedeutete. Innerhalb weniger Stunden wäre die Ursache von Stiegeler geklärt und die Lösung auf den Weg gebracht worden. Hier würde mit der Wiha IT Abteilung Hand in Hand gearbeitet werden. „Wir planen in diesem Zusammenhang bereits das nächste Projekt der redundanten Anbindung von allen Standorten im Schwarzwald-Baar-Kreis, also einer jeweils zweiten, unabhängigen Leitung um für maximale Ausfallsicherheit zu sorgen“, stellt Herr Stiegeler abschließend in Aussicht. Der Zweckverband würde hier wieder zusammen mit Stiegeler für eine optimale Lösung tätig werden.
Frei lobt Zusammenarbeit
Der Schwarzwald-Baar-Kreis hat landesweit in puncto Breitbandausbau die Nase ganz weit vorne. Auf den aktuellen Stand der Ausbaumaßnahmen kann man auch in Schonach sehr stolz sein, denn bereits zwei von drei Bauabschnitten sind schon vollständig abgeschlossen. Mit dem Spatenstich vor wenigen Wochen wurde nun der letzte Abschnitt in Angriff genommen. „Die Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten funktioniert hier wirklich mustergültig“, lobt Thorsten Frei. „Die gesamte Kette stimmt einfach. Am Beispiel Schonach zeigt sich, welche Ergebnisse dank einer hohen persönlichen Identifikation und Priorisierung der Thematik möglich sind – Angefangen von der Arbeit des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar-Kreis, über den Einsatz des Landrats, Bürgermeisters Frey bis hin zur professionellen Umsetzung der Firma Stiegeler.“ Sowohl von Seiten der Gemeinde wie auch des Landes und des Bundes wurde hierbei jede Menge Fördergeld in die Hand genommen. Eine Investition, die sich sowohl bereits heute als auch langfristig in der ländlichen geprägten Region als sehr wichtig erweisen wird, wie sich alle Beteiligten einig waren.
Moderne Internetanbindung war Standort-Voraussetzung für Wiha
Dass der Faktor „Digitale Infrastruktur“ heute als ein wesentlicher Wettbewerbs- und Standortfaktor gilt, bestätigt auch Wilhelm Hahn. „Ohne die Breitbandversorgung mit Glasfasernetz, die seit nun fünf Jahren besteht, wäre die digitale, weltweite Vernetzung der gesamten Wiha Unternehmensgruppe gar nicht möglich. Dies war auch die Voraussetzung dafür, dass das zentrale Rechenzentrum in Schonach weitergeführt werden konnte. Alle unsere Standorte sind mittlerweile zentral hier in Schonach vernetzt und greifen auf unsere Systeme zu. Strategisch und im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung ist dies die logische Folge. Die Umstände der Covid19-Pandemie haben diese Entwicklung natürlich noch zusätzlich beschleunigt. Digitale Videokonferenzen mit Kollegen z. B. in den USA, Polen, China oder Vietnam stehen bei uns auf der Tagesordnung – mit ein und derselben Verbindung. Ein leistungsstarkes, redundantes – also maximal ausfallsicheres – Netzwerk ist dabei Grundvoraussetzung. Genauso aber einen zuverlässigen Partner wie die Firma Stiegeler an seiner Seite zu wissen.“
In Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit wünsche sich Hahn von Seiten der Politik gleichermaßen, dass sie in Zukunft passende Rahmenbedingungen und Infrastrukturen bieten und aufbauen. Jedoch hoffe er außerdem, dass kreative Lösungsfindungen aus Wirtschaft und Industrie weiterhin in hohem Maße möglich sein werden und nicht durch zu viele Regularien, vorgegebene Lösungsmuster und Vorgaben beschränkt werden. Am Ende ließen es sich die Besucher natürlich nicht nehmen zum Ausklang einen von Herrn Hahn geführten Rundgang durch die Schonacher Produktion zu machen.