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EDITORIAL
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
steigende Mietpreise, Wohnraummangel,
zu wenig Kita-Plätze für unsere Kleinsten:
Die Liste an Herausforderungen, die das
Leben in den Großstädten mit sich bringt,
ist lang. Berichten Medien darüber, wird
das Landleben trotzdem nicht als goldene
Alternative präsentiert. Warum das so ist?
Vielleicht wissen nur wir, die
unsere Region Heimat nen-
nen können, die Vorteile zu
schätzen: grüne Wiesen und
Wälder, frische Luft, man
30 Für eine kennt sich und bleibt auf ein
vernetzte
JAHRE Region Schwätzchen stehen, wenn
man am Sonntagmorgen
zum Bäcker geht. Vielleicht
sind es aber auch die Nachteile, die das Leben auf dem Land
unweigerlich mit sich bringen. In manchen Dörfern fährt der
Bus nur einmal am Tag – und das auch noch in die falsche Rich-
tung. Der Facharzt liegt gut und gerne 60 Autominuten entfernt.
Und eine schnelle Internetverbindung? Sucht man mancherorts
leider immer noch vergebens.
Seit 30 Jahren gibt es die Firma, die mein Mann im Teenager-
alter gegründet hat. Vor 15 Jahren haben wir uns das Ziel
Seit gut sechs Jahren verantwortet Marina Stiegeler den gesetzt, die Internetversorgung im ländlichen Raum zu verbes-
Bereich Marketing & Kommunikation und übergreifend sern. Das ist leichter gesagt als getan. Glasfaserausbau auf dem
den Vertrieb. Masterstudium und Berufserfahrung Land ruft ganz andere Kosten hervor und erreicht weniger
helfen bei der verantwortungsvollen Aufgabe. Menschen als in der Stadt. Geförderte Ausbaumodelle gaben
uns jedoch in den ersten Jahren die Möglichkeit, schnelles Inter-
net zu planbaren Investitionen in die Dörfer unserer Region zu
bringen. Vor rund zwei Jahren konnten wir dank eines Investors
den nächsten Schritt gehen: Wir bauen eigenwirtschaftlich dort
Glasfaser aus, wo es rudimentäre Verbindungen gibt und über-
bauen zudem eigene DSL-Netze. Manch einer kritisiert Stiegeler
für eine vermeintliche „Monopolstellung“. Dagegen steht
das Gesetz des „Open Access“, wonach jeder Anbieter über